EM-Spielbälle zur Fußball Europameisterschaft
Zwei Jahre nach dem Triumph der deutschen Nationalmannschaft in Rio de Janeiro bei der WM in Brasilien steht das nächste große Turnier bevor: Die Europameisterschaft in Frankreich. Am 10. Juni wird die EM mit der Partie Frankreich gegen Rumänien eröffnet. Das Finale der EM wird schließlich am 10. Juli im Stadion Saint-Denis in Paris stattfinden. Die deutsche Mannschaft wird erst am 12. Juni im Auftaktspiel der Gruppe C gegen die Ukraine in das Spielgeschehen eingreifen. Diese EM ist die erste EM, bei der das Teilnehmerfeld von 16 auf 32 Teilnehmer erhöht wurde. Diese Erweiterung der Teilnehmer ermöglicht nun auch kleineren Fußballnationen wie Nordirland, Island, Wales oder Albanien um den EM-Titel mitzuspielen. Durch die Erweiterung des Teilnehmerfeldes werden bei dieser EM erstmals 51 statt ehemals 31 Spielen ausgetragen werden.
Die großen Favoriten bei dieser Europameisterschaft sind neben dem Weltmeister Deutschland auch der Titelverteidiger Spanien. Aber auch Mannschaften wie Belgien oder England dürfen nicht unterschätzt werden – Belgien ist dabei als Geheimfavorit gehandelt. Selbstverständlich muss auch mit dem Gastgeber Frankreich gerechnet werden, die Mannschaft von Trainer Didier Deschamps wird bei der Heim-EM und nach dem schwachen Abschneiden der vergangenen Turniere voll motiviert sein. In diesem Artikel wird ein genauerer Blick auf den EM-Ball, sowie der Geschichte der EM- und WM-Bälle geworfen.
Der neue EM 2016 Spielball Beau Jeu
Der offizielle Ball der Europameisterschaft in Frankreich wird der Beau Jeu (übersetzt: schönes Spiel). Dieser Ball wurde am 12. November 2015 auf der Instagram-Seite des ehemaligen Spielführers der französischen Nationalmannschaft Zinedine Zidane vorgestellt. Am Tag danach wurde der Ball im Vorfeld des Testspiels Deutschland gegen Frankreich ausführlich eingeführt. Hersteller des Balles ist der deutsche Sportausrüster adidas. Die Entwicklung des Balles dauerte ganze 18 Monate. Dabei ist der Beau Jeu nach Angaben des Herstellers eine Weiterentwicklung des WM-Spielballes 2014 Brazcuca. Im Vergleich zu dem ehemaligen WM-Ball konnten Eigenschaften im Bereich der Griffigkeit und der Flugbahn verbessert werden. Bei der Entwicklung des Balles wirkte unter anderem Gareth Bale von Real Madrid mit. Der Ball kam bereits Ende November 2015 auf den Markt, um allen EM-Teilnehmern zu ermöglichen, lange genug mit dem Ball zu trainieren und sich somit mit den verbesserten Eigenschaften des Balles vertraut zu machen.
Das Design des Balles ist der französischen Flagge nachempfunden. So ist der Ball farblich in den Nationalflaggen Frankreichs gehalten, wobei die Farbe weiß den Ball dominiert. Des Weiteren sind auch die Farben weiß und rot auf dem Ball zu finden, sowie ein silberfarbige Aufdruck des EM-Pokals. Weiterhin werden durch verschiedene Farbüberschneidungen der Name EURO und die Zahl 2016 übereinander abgebildet.
Die Spielbälle der EM von adidas
Blickt man auf die Geschichte der ehemaligen EM-Bälle zurück, so sind nicht nur die Veränderungen im Design des Balles auffällig, sondern auch die verbesserten Funktionen der Bälle. Die Bälle der ersten Europameisterschaften stammen traditionell vom Ausrüster adidas. Die ersten EM-Bälle waren dabei stets im klassischen schwarz-weißen Design gehalten. Diese Bälle mit den Namen Telstar, Tango, Etrusco, Questra sind sicherlich noch den meisten bekannt.
Die EM Spielbällte von 1972 bis heute
EM Ball Name | EM Jahr | Land |
---|---|---|
Telstar Durlast | EM 1972 | Belgien |
Telstar Durlast | EM 1976 | Jugoslawien |
Tango Italia | EM 1980 | Italien |
Tango Mundial | EM 1984 | Frankreich |
Tango Europa | EM 1988 | Deutschland |
Etrusco Unico | EM 1992 | Schweden |
Questra Europa | EM 1996 | England |
Terrestra Silverstream | EM 2000 | Belgien & Niederlande |
Roteiro | EM 2004 | Portugal |
Europass | EM 2008 | Österreich & Schweiz |
Tango 2012 | EM 2012 | Polen & Ukraine |
Beau Jeu 2016 | EM 2016 | Frankreich |
Der Terrestra Silverstream, der erstmals bei der EM 2000 in Belgien und den Niederlanden benutzt wurde, war der erste Ball, der bei dem Design etwas aus aus der Reihe hervorstach. Aufgrund ihrer schimmernden Oberfläche in der Morgensonne wurden die Flüsse Belgiens und der Niederlande von den Einwohnern auch als „silver streams“ bezeichnet. Diese streams finden sich auch im Design des Balles in Form von kleinen, silbernen Applikationen wieder.
Ein besonderes Design haben auch der Roteiro (Portugal 2004) und Europass (Österreich/Schweiz 2008). Der Roteiro hat eine aqua-metallische Grundfarbe mit blauen Streifen und sollen dabei an das Meer und den Himmel erinnern, während die feinen silbernen Linien das Koordinatensystem repräsentieren sollten, welches von den portugiesischen Seefahren perfektioniert wurde. Der Europass erinnerte dagegen durch die schwarzen Punkte auf weißem Hintergrund stark an eine Mischung aus früheren Fußbällen und den +Teamgeist, dem offiziellen Spielball der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Dagegen wurde der Ballball zur EM 2012, Tango 12, dem klassischen Design der Tango-Bälle im schlichten schwarz und weiß nachempfunden.
WM-Bälle
Auch die WM-Bälle von adidas durchliefen eine stetige Weiterentwicklung. Während die Bälle früher noch genährt wurden, so sind sie heute verklebt, wodurch bessere Flugeigenschaften erreicht werden können. Auch die Materialien der Bälle haben sich weiterentwickelt, während die früheren WM-Bälle, wie zum Beispiel der „Swiss World Champion“ noch aus echten Leder bestanden, so bestehen die Bälle von heute aus Hightech-Materialien. Zwischen den Jahren 1970 und 1994 wurden die Bälle im klassischen schwarz-weiß Design gehalten, erst ab der WM 1998 in Frankreich kam mehr Farbe ins Spiel. Der adidas tricolore wurde schon wie der Beau Jeu in blau-weiß-rot nach den Nationalfarben Frankreichs gestaltet.
Der neue WM Spielball der WM in Russland kommt wieder von adidas und heisst Telstar 18!
Eine neue Generation von Spielbällen wurde mit dem Fevernova bei der WM 2002 in Japan und Südkorea eingeläutet. Der Fevernova hatte ein extrem buntes Design, das in Aussehen und Farbe auf die asiatische Kultur zugeschnitten ist und war der erste Ball, der von dem klassischen Tango Design von adidas abgewichen ist. Der Fevernova war auch der letzte Ball, der aus zwölf Fünfecken und 20 Sechsecken bestand, was dem traditionellen Aufbau eines Fußballs entsprach. Der +Teamgeist, der bei der WM 2006 in Deutschland benutzt wurde, war erstmals aus weniger Panels bestand, was zu einer verbesserten Flugbahn führte und näher an eine perfekte Kugel kam. Auch die Nachfolgemodelle Jabulani und Brazuca wurden nach diesem Prinzip angefertigt und dabei stets weiterentwickelt.